Aus: Der Buchstabe Ja
XXIX. (29)
Es stand der Himmel dir wohl bey
Am Tag des Streites,
Wie preisest du ihn wohl dafür,
Wie zeigest du dich dankbar?
Man kauft nicht in dem Liebesgau
Die Glorie des Schahes,
Bekenne dich zum Herrendienst,
Zum frommen Sklavendienste.
Der Mann, der fällt, und welchen Gott
Dann bei der Hand ergreifet,
Dem sage, dir gebühret es,
Gefallene zu trösten.
O Schenke komm' zur Thür' herein
Mit deinen Liebeswimpern,
Dann geht der Gram der ganzen Welt
Hinaus von meinem Herzen.
Es liegen auf der Größe Pfad
Gar mancherlei Gefahren,
Weit besser ist es, daß du leicht
Dich auf den Weg begebest.
Der König denkt auf Stadt und Heer,
Auf Kronen und auf Schätze,
Derwische denken nur auf Ruh',
Auf einen stillen Winkel.
Es steht bei deinem Muth und Sinn
Die Wünsche zu erreichen.
Du brauchest nur des Schahes Gunst,
Und dann die Hülfe Gottes.
Ich sage dir ein frommes Wort,
Schenkst du mir nur Erlaubniß,
Mein Augenlicht weit besser ist's
Im Frieden seyn, als kriegen.
Wasch' die Genügsamkeit Hafis
Nicht ab von deinen Wangen,
Denn dieser Staub ist besser als
Der wahre Stein der Weisen.
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