Aus: Der Buchstabe Ja
XLII. (42)
Heil über dich, so lange
Die Nächt' auf Tage folgen,
Heil über dich! so schall' es
Dann zwey- und dreymal wieder!
Heil sey dem Thal Erack
Und seiner ganzen Gegend
Und allen Fahnenzelten,
Die auf dem Sande stehen!
Ich bete für die Fremden
Auf diesem Erdenrunde,
O betet so in Chören,
Und ohne aufzuhören!
O Herr! nach welcher Gegend
Der Fremde sich auch wende,
O halte ihn für immer
In deiner ew'gen Obhut.
Mein Herz hör' auf zu weinen,
Du bist in ihren Locken,
Was dir verwirret scheinet,
Ist in der schönsten Ordnung.
Ich sterbe blos aus Sehnsucht,
O hätte ich doch Kenntniß,
O wann kömmt dann der Bothe
Mit Kunde vom Genusse!
O Freundinn! deine Liebe
Ist meine einzige Ruhe,
Es ist dein Angedenken,
Mein einziger Vertrauter.
Es soll des Herzens Innres
Bis auf die letzten Tage
Von Sehnsucht und Begierde
Nie leer und ledig bleiben.
Genuß! wo ist ein solcher,
Wie du für mich ein Schah bist,
Ich bin im bösen Rufe,
Betrunken ohne Sorgen.
Die Flaumen deiner Lippen
Vermehren deine Schönheit.
Es daure hundert Jahre
In vollem Glanz dein Leben.
Es sey der Allmacht Mahler
Zehntausendmal gepriesen,
Daß er um deinen Vollmond
Den neuen Mond nachmalte.
Vor allem Andern bleibe
Beständig in Gesundheit,
Verlust von Gold und Ehren
Ist immer zu ertragen.
Um was Hafis sich sehnet,
Deß ist Gott selber Zeuge,
Und kennet Gott die Bitte,
So lass' ich's mir genügen.
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