Aus: Der Buchstabe Ja
XLVI. (46)
Voll von Schmerzen ist die Brust,
Gebet mir ein Pflaster!
Einsam ist mein Herz entseelt,
Herr! gieb mir Vertraute!
Wer hofft von dem schwarzen Loos
Frieden oder Ruhe!
Schenke, bringe mir ein Glas,
Um doch auszuruhen.
Stehe auf, daß ich mein Herz
Jenem Türken gebe,
Denn von seinem Hauche kömmt
Mir der Duft des Oxus.
Siehe, sprach ich, sieh' das Ding,
Aber lachend sprach Er:
Wunderbar ist dieses Ding,
Alles ist Verwirrung.
In dem Brunnen der Geduld
Brannt' ich für die Kerze,
Sieh' der Turkomanne schläft,
Bringet mir Rustemen.
Auf dem Weg der Liebe ist,
Ruhe nur ein Unglück.
Immer bleibe wund das Herz,
Welches Pflaster fodert.
Allumstrickte führt kein Weg
Zu dem Gau' der Trunknen,
Ein verbrannter Armer ist
Hier der beste Weiser.
Keinen Adam giebt es mehr
Auf dem Erdenrunde,
Andre Welten sind mir noth
Und ein andrer Adam.
Wiegest du Hafisens Gram
Gegen Wohlbehagen?
Gegen diese Sündfluth sind
Sieben Meer' ein Tropfen.
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