Aus: Der Buchstabe Ta
LXXVII. (87)
Die Fasten ist
vorbei! das Fest ist da, auf sind die Herzen,
Im Fasse gährt der Wein, nun ist es Zeit zu fodern.
Vorbei ist jetzt die Zeit, der schweren Tugendprahler,
Die Zeit der Wonn' und Lust, für Trunk'ne ist gekommen,
Verdienet der wohl Schimpf, der fröhlich, wie ich, trinket,
Dies ist nicht schändlich, ist nicht dumm und schmählich.
Ein Trunkner ohne Falsch und ohne Gleisnerei,
Ist besser als ein Schalk, in Kloster und in Zellen.
Was recht ist wollen wir, und Niemand Böses thun,
Vom Uebrigen sey unser Spruch: Es ist erlaubet.
Der Wein kommt von dem Blut der Rebe, nicht von Eurem.
Was soll's, wenn werden wir, der Gläser ein'ge leeren?
Dies ist nicht tadelnswerth, denn Keinem hat's geschadet,
Und ist es tadelnswerth, wo ist der Tadelfreye?
Geh' über Wann und Wo, Hafis hinaus und trinke,
Was nützet Wann und Wie, beim ewigen Beschlusse.
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