Aus: Der Buchstabe Dal
XXXIV. (34)
Des Herzens
Blut von meinem Auge
Auf das Gesicht herunter geht,
Was soll ich sagen, was vom Auge
Auf das Gesicht herunter geht.
Ich habe tief in meinem Busen
Die Sehnsucht und Begier versteckt,
Und diese Sehnsucht ists, durch welche
Mein Herz einst in die Lüfte geht.
Ich habe in den Staub des Weges
Des Freundes mein Gesicht gelegt,
Wohl billig ist, daß beim Gesichte
Er als bekannt vorüber geht.
Der Augen Wasser ist ein Gießbach,
Durch dessen Kraft ein jedes Herz,
Und wär' es von dem härt'sten Steine,
Von selbst aus seinem Platze geht.
Mit meines Auges Thränenstrom
Hab' ich zu zanken Tag und Nacht,
Ich frag' ihn aus, warum er immer
Nach des Geliebten Wohnung geht.
Sobald mein liebgewohnter Vollmond
Daher in seinem Kleide geht.
Es geht Hafis mit reinem Herzen
Und fröhlich zu der Schenke hin,
Wie reinen Sinns ein frommer Mann
In seine Zelle geht.
|