Aus: Der Buchstabe Dal
XLIII. (43)
Fürst! des
Himmels Kugel soll
Unter deinem Schlägel seyn! 1
Und das Feld der Zeit, des Raums
Soll für dich der Rennplatz seyn!
Alle Länder hat erfüll't,
Und in alle Winde gieng
Deines Edelsinnes Ruf,
Soll die Wach' und Obhut seyn.
Sieh das Haar der Braut des Siegs
Ist im Roßschweif ganz verstrickt,
Der Erobrung Auge soll
Stets verliebt in selben seyn.
Deinen Ruhm und deine Macht
Singt im Himmel nur Merkur; 2
Der Verstand der Rose soll
Deines Siegels Diener seyn.
Ueber deinen Cederwuchs
Zürnt des Paradieses Baum;
Deines Vorhofs
weitem Raum
Soll der Himmel neidig seyn.
Nicht nur Thür und Baum und Stein,
Sondern was nur in der Welt
Sonsten noch bestehen mag,
Soll dir unterthänig seyn.
Sieh der Eifer deines Lobs
Warf Hafisen auf das Bett,
Deine große Güte soll
Deines Lobers Heilkraft seyn.
1 Eine hochfliegende Lobrede zu Ehren
des Schahs Schedscha, wie Sudi bemerkt, von Hafis geschrieben, nicht wie
Andere improvisirt.
2 Merkur allein kann dein Lob
würdig besingen, oder beschreiben, und nur der Geist der Rose verdient
dein Siegelbewahrer zu seyn, weil Merkur, der Dichter des Himmels, ein
aufgeschlagenes Buch auf den Knien, und die Rose die schöne runde Form
eines Siegels hat.
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