Aus: Der Buchstabe Mim
XXXVII. (37)
Unter meiner
Armuth seufz' ich,
Schäme mich vor den Gewalt'gen
Haltet mich in Lockenbanden,
Sonst ergreifet mich die Narrheit.
Frag' mich um den Lauf der Welten
In der Nacht zähl' ich die Sterne,
Dankbar küße ich den Becher
Denn er lehrte mich mein Schicksal.
Dankbar bin ich meinem Arme,
Der kein Unrecht ausgeübet,
Wenn ich die Betrunknen lobe,
Ist's aus dankbarem Gemüthe,
Du hebst mich nicht auf vom Staube,
Wenn ich auch blos Perlen weinte.
Schmähe nicht auf meinen Blutdurst 1
Denn ich lehre Moschushirschen.
Trunken ist der Kopf Hafisens
Doch er hofft auf deine Güte.
1 Tadle mich nicht, daß ich so
blutdurstig bin, denn ich lehre die tartarischen Moschusthiere, wie sie
Blut in den köstlichsten der Wohlgerüche verkehren sollen; so verwandeln
sich auch die Bluttropfen meines Herzens in Verse, die wie Moschus
lieblichen Duft hauchen.
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