Mohammed Schemsed-din Hafis

(Übersetzung: Joseph von Hammer-Purgstall)


Aus: Der Buchstabe Mim

XLIII. (43)

Hell ist mein Kopf, und ich sage es laut,
Daß ich in Gläsern die Lebenslust suche.

Trunknen geziemet nicht mönchischer Trotz,
Ich bin der Schüler der Trinker der Hefen.

Macht man die Thüre der Schenke nicht auf,
Wo soll ich klopfen, und was soll ich machen?

Schmähe mich nicht auf die eigene Faust,
Siehe ich wachse, so wie man mich pflegte.

Sprich von Moscheen und Schenken nicht viel,
Gott ist mein Zeuge, ich bin wo er wohnet.

Oft wird der Staub philosophischer Stein,
Ich bin der Sklave des Staubes von Ambra.

Voll von Begier nach dem Reiz der Narziß'
Stand ich wie Tulpen mit Kelchen am Fluße,

Ihre Verweigerung macht mich berühmt,
Denn statt des Balles bedient sie sich meiner.

Bring' mir Wein, wie Hafis es entschied,
Lasset vom Staub der Verstellung uns waschen.


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