Aus: Der Buchstabe Mim
LXXVII. (77)
Komm' Weiser,
laß uns dieses Kleid
Des Trugs ausziehen.
Laß über's Bild der Gleisnerey
Den Schwamm uns ziehen.
Die Opfer und die Spenden laß
Für Wein uns geben,
Die Kutte laß uns durch den Bach
Der Schenke ziehen.
Berauscht spring' aus der Zell hervor
Vom Neiderfeste.
Laß uns den Wein, laß Mädchen uns
Beim Haar herziehen.
Und von dem tief verborgnen Loos,
Das Keiner kennet,
Laß uns den Schleier, der es deckt,
Im Rausch wegziehen.
Wir wollen Nichts als Gutes thun,
Sonst wird uns Schande,
Am Tage, wo die Seele muß
Von hinnen ziehen.
Und sollte man das Paradies
Uns dann verweigern,
So wollen wir selbst die Huris
Heraus uns ziehen.
Wo sind die süßen Schmeichelei'n
Von diesen Brauen,
Daß wie der Mond den Himmelsplan
Nach uns wir ziehen.
Hafis, es ziemet dir ja nicht,
So viel zu prahlen,
Und aus des Teppichs Kreis hinaus
Den Fuß zu ziehen. 1
1 Der Teppich, worauf das Gebet
verrichtet wird. Hierauf ziemt es Derwischen und Sofis zu stehen, und
den Fuß nicht darüber hinaus zu setzen.
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