Aus: Der Buchstabe Ja
X. (10)
Der du in
allen wüsten Häusern
Dein Plätzchen hast,
Du herrschest, wenn du in den Händen
Ein Gläschen hast.
Du der mit Locken und mit Wangen
Die Zeit zubringst,
O welchen Abend, welchen Morgen
Du Froher hast!
Du, der zu dem Genuß im Stillen
Zurück dich ziehst,
Halt' theuer jegliche Minute,
Die du noch hast!
Ostwind, es harren auf dem Wege
Verbrannte dein,
Weil du von dem gereisten Freunde
Die Kunde hast.
Wiewohl du zu der Zeit der Treue
Verstand nicht hast,
Dank' ich doch Gott, daß du im Zürnen
Verstand noch hast.
Dein grünes Maal ist ohne Zweifel
Ein Liebeskorn,
Doch weh der Netze, die am Rande
Gestellt du hast.
Ich rieche an dem Rand des Busens
Der Seele Duft,
O rieche diesen Duft, wenn anders
Geruch du hast.
Was ist's, wenn dich um deinen Namen
Ein Fremder frägt,
Du bist es, der allein den Nahmen
Im Volke hast.
Es soll die Seele dir bewahren
Manch Zauberwort,
Dir, der zu deinem wahren Diener
Hafisen hast.
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