Aus: Mokataat
XXXIII. (33)
Wer ist's,
der's wagt, die Majestät
Des Sultans zu beschreiben?
In der Entfernung sind gar viel
Gebrechen vorgefallen. 1
Es setzte ein Betrunkner sich
Auf unsers Richters Teppich,
Ein andrer drängte sich hervor
In unser Großen Reihen.
Der Trunkne sprach: ich bin das Aug',
Ich bin der Welten Lampe.
Der andre sprach: ich bin ein Prinz,
Der einz'ge meiner Zeiten.
O Großwesir der Zeiten sag',
Um Gotteswillen sage
Zu einem Kaiser, dessen Glück
Beständig größer werde:
O großer Schah erlaube nicht,
Daß unter deiner Herrschaft
Ein Jeder, der sonst nur ertrug,
Nun thu, was ihm beliebt.
1 Das Wort, das hier mit Gebrechen
übersetzt ist, heißt eigentlich der Strauße; so wird jedes Werk
genannt, dem es an Vollendung mangelt, besonders Gedichte von ungleichem
Gehalte, wo gute Verse mit schlechten abwechseln.
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