Aus: Der Buchstabe Ta
LXXV. (75)
Sein Gram hat sich mein Herz zum Aufenthalt ergriffen,
Mein Haupt ist wie sein Haar von schwarzem Sinn
ergriffen. 1
Aus seinen Lippen quillt der Feuerquell des Lebens.
Aus diesem Wasser hat ein Funken mich ergriffen.
Es hat seit langer Zeit den Adler meines Muthes,
Begierde nach dem Wuchs deß, den ich lieb', ergriffen.
Ich hab' mich in die Höh' von seiner Form verliebet,
Denn der Verliebten Thun ist aus der Höh' gegriffen.
Da ich im Schattenhain von seinen Gnaden lebe,
Warum hat er sein Bild von mir hinweggerissen? 2
Der Morgenhauch ist heut mit Ambra durchgewürzet,
Es hat vielleicht der Freund den Weg des Felds ergriffen.
Es hat vom Thränenmeer aus meinen beiden Augen
Die ganze Welt den Schatz von Perlen aufgegriffen.
Jasminenbusichter! Hafisens Worte haben,
Beschreibend deinen Wuchs des Himmels Höh' ergriffen.
1 Schwarz und düster ist das Maal
auf seinen Wangen, schwarz und düster sieht es in meinem
Kopfe aus.
2 Warum
ist er von mir geflohen, und hat mir selbst seinen
Schatten entzogen?
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