Aus: Der Buchstabe Dal
II. (2)
Morgens hat die Nachtigall kund gethan,
Was ihr die Liebe zur Rose gethan.
Wangefarbe färbet mein Herz mit Blut,
Weil mir viel Leides die Dornen gethan,
Ich bin jenes Zarten ergebener Knecht,
Welcher viel Gutes im Stillen gethan.
Wehe Ost denjenigen, die zum Heil,
Nächte durchwachender Manches gethan.
Klagen kann ich über die Fremden nicht,
Denn die Befreundeten haben's gethan.
Wer vom Schatz der Könige Gold verlangt,
Treue von Freunden, hat übel gethan.
Rundum klagt die Nachtigall Liebespein,
Während der Ostwind sich gütlich gethan.
Denn er hat so Schleier als Haar zerwühlt, 1
Knospen das Hemde vom Leibe gethan.
Geh', verkünd' den Trinkenden, daß Hafis
Ueber Enthaltsamkeit Buße gethan.
Aus den Herren unseres Landes hat
Albuwefa mir das Beste gethan. 2
1 Den Schleier nämlich der Rosen,
und das Haar der Hyacinthen.
2 Albuwefa,
der Vater der Treue, der Name eines Gönners des
Dichters, er hieß eigentlich Vefai Kemaled-din,
und überhäufte den Dichter mit Ehrenbezeugungen und
Wohlthaten.
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