Aus: Der Buchstabe Dal
XXIII. (23)
Ich sprach: Wann wird dein Mund
Theilhaftig mich des Wunsches machen?
Er sprach: er würd' es nach dem Wort,
Das du den Augen sagest, machen.
Ich sprach: dein Mund begehrt
Den Zoll vom Zuckerrohr Aegyptens,
Er sprach: dies ist bekannt,
Wer wird darob viel Redens machen?
Ich sprach: wer hat zum Punkt,
Von deinem Mund den Weg gefunden?
Er sprach: dieß eben ist der Punkt,
Den Pünktliche zur Fabel machen.
Ich sprach: o treibe nicht
Abgötterei, und liebe Wahrheit,
Er sprach: Im Haus der Liebe kann
Man jenes und auch dieses machen.
Ich sprach: die Lust nach Wein
Entfernet aus dem Herzen Kummer.
Er sprach: Beglückt diejenigen,
Die stets sich frohe Tage machen.
Ich sprach: Das Ordenskleid,
Der Becher reimen schlecht zusammen,
Er sprach: Das sind zwey Dinge, die
Beim Wirth sich keinen Eintrag machen.
Ich sprach: Was nützet wohl
Dem Alten der Rubin der Lippen,
Er sprach: Daß sie mit einem Kuß
Ihn wiederum zum Jüngling machen.
Ich sprach: Wann ists dem Herrn
Vergönnt, um deinen Kopf zu gehen?
Er sprach: Zur guten Stunde, wo
Der Mond und Zeus ein Bündniß machen.
Ich sprach zuletzt: es tragt den Wunsch,
Für dein Gedeihn Hafis im Herzen,
Er sprach: Das ist derselbe Wunsch,
Den in dem Himmel Engel machen.
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