Mohammed
Schemsed-din Hafis
(Übersetzung: Vincenz Ritter von Rosenzweig-Schwannau)
1 Huma, der fabelhafte Königsgeier, dessen Schatten über dem Haupte eines Menschen ihn zum glücklichen, Humajun, d.i. von Huma Beschatteten macht, und dessen Anblick die jedesmalige Gewährung der Wünsche zur Folge hat. Durch den Schutz, welchen dieser Schatten gewährt - daher dem Orientalen die Worte Schutz und Schatten gleichbedeutend sind - war er schon bei den alten Ägyptiern als Sinnbild königlicher Milde verehrt, weil er seine Jungen mit zärtlicher Liebe unter seine Schwingen nimmt, und da er nach der durch die Fabel überlieferten Naturgeschichte des Morgenlandes nie ein noch lebendes Thier, sondern nur die Gebeine der von Anderen getödteten zur Nahrung nimmt, so gilt der Huma dem Orientalen für den edelsten der Raubvögel.
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