Andreas Tscherning
(1611-1659)
Liebe zeucht an
Wie sich die Sonnenblume kehrt
Wohin deß Titans Wagen fährt:
So zeucht der Liebsten jhr Magnet
Den Buhler wo er geht und steht.
(S. 285)
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Alles durch Liebe
Daß hier der Erden Klufft/ der Himmel/ Lufft und Meer
In eintracht noch bestehn/ komm von der Liebe her.
(S. 285)
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Eines zündt das ander an
Zwey Schwerdter fangen Glut/ wann man sie harte treibet:
So wird auch Lieb' entzündt/ wann Liebe Liebe treibet.
(S. 285)
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Gleiche Liebe
Wie einem Lichte muß ein anders Feuer geben/
So kriegt auch Liebes Brunst von gegenlieb ihr Leben.
(S. 285)
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Beständige Liebe
Kein Unfall/ keine Zeit wird rechte Liebe trennen.
Die Liebe so zergeht/ ist Liebe nicht zu nennen.
(S. 286)
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Aus: Andreas
Tschernings Deutscher Getichte Früling
Auffs neue übersehen verbessert und nachgedruckt
In Rostock durch Johann Richeln
In Verlegung Joachim Wilten o. J. [1646]
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