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Athanasios Christopulos
(1770-1847)
Hymne an Amor
O Amor, üppig blühender,
In süßer Lust erglühender,
Des Weltenalls Regierer -
Dein ist mein Geist, mein Leib ist dein,
Und Herz und Mund preist dich allein,
Du holder Herzensführer!
Die Götter selbst, die lustigen,
Hochhimmlischen, geistduftigen,
Hältst du in deinen Händen;
Und schärfest deine Pfeile spitz,
Sie werfend nach der Liebe Sitz,
Bis Erd' und Himmel enden.
Ach, schweifte je dein Götterblick
Auch nur auf einen Augenblick
Hinweg von unsrer Erde -
Hin welkte plötzlich die Natur
Aus Sehnsucht, - so daß Trauer nur
Noch bliebe ihr Gefährte.
O wundergroß ist deine Macht,
Dein Schönheitswesen, deine Pracht,
Dein Ruhm zu allen Stunden!
So preis' auch ich verehrend dich,
Mit tiefster Lust begehrend dich
Sammt deiner Pfeile Wunden.
(Übersetzt von August Boltz 1819-1907)
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