Der Völker
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(Ausgewählte Gedichte)
 

(c) MICHAEL MESTER pixelio.de
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Petar Preradovic
(1818-1872)


Liebesanfang

Oft such' ich mich des Tages zu entsinnen,
Da meiner Freiheit Sterbestündlein klang
Und mich die Lieb' in ihre Fesseln zwang
Mit jener Macht, der nimmer zu entrinnen;

Da um dein holdes Selbst im süßen Minnen
Zum ersten Mal sich mein Gedanke schlang,
Gleichwie der Epheu, der im Sehnsuchtsdrang
Mit seinen Ranken will den Stamm umspinnen.

Ich sinne noch, doch ist die Spur verloren,
Und alles Forschen, Grübeln bleibt vergebens;
Nie halt' ich fest, was damals vorgegangen.

Wer faßt den Augenblick, da er geboren?
So im Beginn der Liebe wie des Lebens
Hält unsre Seele Schlafesnacht umfangen.

(Übersetzt von Stephan Milow 1836-1915)


 

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Literatur: Das Buch der Liebe
Eine Blütenlese aus der gesammten Liebeslyrik
aller Zeiten und Völker
In deutschen Uebertragungen
Herausgegeben von Heinrich Hart und Julius Hart
Zweite Auflage
Leipzig Verlag von Otto Wigand 1889 (S. 428-429)