(c) Herbert Raschke
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Serafino d'Aquila
(1466-1500)
Dem Adler gleich
Stolz schaut der Adler in der Sonne Glut
Und trägt sein Junges freudig ihr entgegen, -
Weh diesem, wenn es zuckt im Flammenregen,
Der Vater selbst zerfleischt die feige Brut.
So meine Seele auch aus ihrer Hut
Verstößt und tödtet jedes Herzensregen,
Das nicht die Herrin sucht auf allen Wegen,
Sie nicht empfindet als das schönste Gut.
O meine Sonne du, wer kann dich schauen
Und schließt geblendet nicht die Augen zu,
Und preist nicht glücklich mich für dein Vertrauen.
All meiner Sinne Herrscherin bist du,
Du machst mich kühn, am Höchsten mitzubauen,
Und Gott erkenn' ich, fühle Himmelsruh'.
(Übersetzt von Heinrich Hart 1855-1906)
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