(c) Maren Brettmeier
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Ibn Zaidun
(1003 - 1071)
An Wallada
I.
O du so ferne mir entrückt,
Wenngleich mein Herz dein Wohnplatz ist,
Vergessen ließ dich deine Welt
Den, dessen ganze Welt du bist.
Bei muntrer Scherze frohem Spiel
Und allem Glück, das dich umgiebt,
Blieb kein Gedanke dir zurück
An den, der dich so innig liebt.
Vielleicht jedoch erreich' ich noch
Das Ziel, nach dem ich stets gestrebt;
Du fragst, welch Ziel? verkünden kann's
Ein jeder Tag, den ich verlebt.
II.
Alle Kraft hat mich verlassen
Seit mein Blick dich nicht mehr schaut;
Das Geheimnis ist verrathen,
Das ich dir allein vertraut.
In die Zähne möcht' ich knirschen,
Daß ich schüchtern und verzagt
Eher, als von dir zu scheiden
Nicht das Aeußerste gewagt.
Schwester du des Monds an Helle,
Strahlend du und hehr, wie er,
Daß ich wieder dich erblicken
Möge, gebe Gott der Herr!
Lang nun dünken mich die Nächte
Und ich klage Nacht für Nacht,
Daß so kurz nur jene waren,
Die ich einst mit dir verbracht.
(Übersetzt von Adolf Friedrich von Schack 1815-1894)
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