Der Völker
L
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(Ausgewählte Gedichte)
 

(c) Gitti Moser pixelio.de
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Gabriello Chiabrera
(1552-1638)


Das Lächeln

Wenn ein Waldbach, wenn ein Lufthauch milde
Die Gefilde
Morgens flüsternd oft durchrauscht und fächelt;
Wenn ringsum im Sonnenglühen
Blumen blühen,
Sagen wir entzückt: Die Erde lächelt.

Kühlt ein Zephyr seinen Fuß im Bade
Am Gestade,
Tanzt er fröhlich auf den Wogen her;
Scherzt die Welle mit dem Sande
Froh am Strande,
Sagen wir: es lächelt nun das Meer.

Wenn der Morgenröthe Purpurgluthen
Niederfluthen,
Glänzt der Tag im gold'nen Kleide wieder;
Streut er rings mit Rosenhänden
Seine Spenden,
Sagen wir: Der Himmel lächelt nieder.

Ja, es lächeln lieblich rings die blauen
Himmelsauen,
Lieblichhold Gestad und Meer mir zu;
Alle lächeln süßen Scheines,
Aber Keines
Lächelt je so süß und hold wie du.

(Übersetzt von Willibald Leo)


 

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Eine Blütenlese aus der gesammten Liebeslyrik
aller Zeiten und Völker
In deutschen Uebertragungen
Herausgegeben von Heinrich Hart und Julius Hart
Zweite Auflage
Leipzig Verlag von Otto Wigand 1889 (S. 173-174)