Der Völker
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(Ausgewählte Gedichte)
 

(c) BirgitH pixelio.de
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Thomas Moore
(1780-1852)


Dir, Dir, einzig Dir.

Beim Morgenroth, im Abendscheine,
Die ganze Nacht träum ich alleine
Von Dir, Dir, einzig Dir.
Ob man beim Freund den Wein kredenzt,
Wo Jugend lacht und Freude schäumet,
Nicht kümmert, was da lockt und glänzt,
Mein einsam düstres Herz es träumet:
Von Dir, Dir, einzig Dir.

Was einst entfacht des Geistes Flammen
Auf Ruhmeshöhen, sank zusammen
Vor Dir, Dir, einzig Dir.
Dem Ufer gleich, dran meerwärts schnell
Das Boot vorbeischießt sondern Weilen,
Flieht mir das Sein, trüb' oder hell, -
Nicht acht' ich's - meine Seufzer eilen
Zu Dir, Dir, einzig Dir.

Nur Lust, die Du bringst, kann mir frommen,
Und süß sind Leiden, wenn sie kommen
Von Dir, Dir, einzig Dir.
Wie Zauber trotzen jeder Macht,
Bis zauberkund'ge Lippen sprechen,
So kann, ob man's bedräut, verlacht,
Mein Herz durch Dich, in Dir nur brechen,
In Dir, Dir, einzig Dir.

(Übersetzt von  Wilhelm Idel 1849-1927)


 

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