(c) Udo Baumgärtner
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Horaz
(65 v. Chr. - 8 v. Chr.)
Eifersucht
Lobst du lächelnd des Telephus
Rosenfarbenen Hals oder den weißen Arm,
Weckst du, Lydia, mir Verdruß,
Machst von galliger Wut Busen und Herz mir warm.
Ja, dann werden mir jäh verwirrt
Sinn und Farbe, es pocht heißer mein wildes Blut,
Und die einsame Thräne irrt
Leis herab und verräth, wie mich verzehrt die Glut.
Weh mir, wenn dir erhitzter Wahn
Roh die Schultern entstellt, lärmend und weinberückt,
Wenn des rasenden Jünglings Zahn
Dir ein bleibendes Mal wild auf die Lippen drückt!
Treu bleibt nimmer - das glaube mir! -
Wer barbarischen Sinnes schnöde den Mund verletzt,
Den einst Venus gefällig dir
Mit nektarischer Flut lauterstem Naß genetzt.
Drei- und mehrfach beseligt die,
Deren zärtlicher Bund Kummer und Zwist nicht kennt,
Deren Liebe der Zweifel nie,
Nein, der letzteste Tag erst mit dem Tode trennt.
(übersetzt von Otto
Franz Gensichen 1847-1933)
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