VERSPRECHEN
Versprechen, zu heyrathen.
Siehe:
Verehligen.
Versprechen: Ohne uns in die besondere Abhandlung der Bedeutungen dieses
Wortes einzulassen, wollen wir anmerken, daß die Absicht der Verliebten
bey allen ihren Versprechungen in diesen Versen enthalten ist:
Versprechung thun und sein Versprechen halten,
Ist zweyerley, das erste kann ich gut,
Und will es auch hinfüro wohl verwalten;
Gott gebe dem Versprecher Glück und Muth.
Versprechungen sind Worte voller Freuden:
Wer zu mir kömmt, den zahl ich damit ab,
Und jedem will ich gern die Ohren weiden,
So weniges bringt nicht an Bettelstab.
Ich kann sie auch zu Haus und Hofe schicken,
Doch aber was die That davon betrifft!
So werd ich nur dabey die Achseln zücken,
Und nichts mehr thun, denn das ist andre Schrift.