Das Hohe Lied Salomos

In der Übertragung von Benjamin Hollaender (1871)

 


Wassily Kandinsky (1866-1944)
Improvisation 209

 




Das Hohelied Salomonis

Hoheslied

Erstes Kapitel

1. Das erhabenste Lied Salomons.
2. Nur er küsse mich - von seinem Mund einen Kuß!
Deine Liebe ist süßer als alles Wohlleben.
3. Bei dem wohlriechendem Duft deiner Oele,
Ist feinstes Oel dein Name!
Darum hatten alle Mädchen dich lieb.
4. Entführe mich, o laß uns fliehen!
- Sieh, der König brachte mich in sein Gemach -
Einander wollen wir uns dann erfreuen.
An deine Liebe mehr, als an das Wohlleben hier denken.
Sie alle hatten dich aufrichtig lieb!
5. Töchter Jerusalem's! Schwarz bin ich,
wie die Hütten Kedar's,
Und doch soll schön ich sein,
wie Salomons Pracht-Teppiche!
6. Schaut nicht auf mich, als hätte ich diese
Schwärze schon früher;
Sonnengluthen haben mich so verbrannt,
Meiner Mutter Söhne waren mir gram,
Machten mich zur Hüterin der Weinberge,
Meinen Weinberg, meinen eigenen,
hütete ich nicht.
7. Sage mir doch, du meiner Seele Lust,
Wo du weidest? wo du ruhest am Mittage?
Warum soll ich vergebens wandern,
von einer Hürde zur andern?
8. Wenn du, Schönste der Frauen, keine Einsicht hast,
Geh' hinaus der Schaafe Spuren nach,
Und weide, wie zuvor, deine Böcklein
Bei den Zelten der Hirten allerlei.
9. Ich will dich, dem Roß von Pharao's Staats-Wagen
Gleich, schön schmücken, mein Liebchen
10. Ohrgehänge sollen deine Wangen,
Perlschnüre deinen Hals schmücken,
11. Goldene Kettchen wollen wir dir machen
Mit Silberpünktchen.
12. So lange der König bei Tafel ist,
Verbreitet meine Narde ihren Duft.
13. Mein Geliebter ist mir ein Myrthenstrauß,
Der an meinem Busen weilt.
14. Mein Geliebter ist ein Balsamknöspchen mir,
Aus den Weinbergen Engedi's.
15. Schön bist du, meine Freundin,
Du bist schön; wie die Täubchen blicket dein Augenpaar.
16. Du, mein Geliebter, bist schön, ja reizend schön.
Unser Bett ist frisches Grün.
17. Unserer Palläste Balken sind Zedern,
Cypressen unsere Decke.

Zweites Kapitel

1. Ich bin eine Feldblume Saron's,
Die Rose im Thale.
2. Wie eine Rose unter den Dornen,
So unter Mädchen meine Freundin.
3. Wie ein Apfelbaum unter den Bäumen im Walde,
So mein Geliebter unter den Jünglingen!
In seinem Schatten zu weilen, welch eine Lust!
Die Frucht dieses Baumes süß meinem Gaumen!
4. Wohin auch er mich brächte, ein Haus
des Wohllebens wäre es.
Was ihn so auszeichnet, ist eine Wirkung der Liebe.
5. Stärket mich mit Rebensaft,
labet mich mit Aepfeln,
Denn krank bin ich - aus Liebe so krank.
6. O, läge nur seine Linke unter meinem Haupte,
Und seine Rechte, umarmte sie mich nur.
7. Ich beschwöre euch, o Töchter Jerusalem's,
Bei den Rehen oder bei den Hindinnen des Feldes,
Nicht reget und nicht wecket die Liebenswürdige,
Bis sie selbst erwacht.
8. Stimme meines Geliebten! siehe er kömmt
Setzt über Berge, hüpft über Hügel.
9. Gleicht doch mein Lieber dem Hirsche,
dem jüngsten der Rehe
Sieh', wie er da steht hinter der Wand,
Blickt durch Fenster, schaut durchs Gitter.
10. Es ruft mich mein Lieber und sagt mir:
Auf, auf, meine Schäferin,
auf, meine Schöne, und komme!
11. Sieh'! der Winter, der eisige, ist verschwunden,
Der Regen ist ganz fort.
12. Schon sieht man Blumen am Boden;
Die Zeit des Gesanges ist da,
Das Täubchen läßt hören die Stimme auf unseren Fluren.
13. Der Feigenbaum würzt seine keimende Frucht,
Des Weinstocks Träubchen
verbreiten angenehmen Duft.
Wohlan, mein Liebchen, meine Schöne, auf, komm!
14. Mein Täubchen, am Risse des Felsens,
An heimlicher Stiege, dort zeige mir dein Antlitz,
Laß deine Stimme mich nur dort hören!
Denn süß ist die Stimme dein,
reizend dein Angesicht!
15. Die Füchslein lasset uns erhaschen, die kleinen,
Sie schaden dem Weinberg
Und unser Weinberg blüht ja schon.
16. Mein Geliebter ist mein, und jetzt bin ich sein;
Der unter Rosen weidet.
17. Wenn kühler der Tag weht, die Schatten entfliehen,
Komme wieder, mein Geliebter,
Und gleiche dem Hirschen, dem jungen der Rehe,
Ueber die Berge, die jetzt uns noch trennen.


Drittes Kapitel

1. Nachts auf meinem Lager suchte ich,
den meine Seele liebt,
Suchte ihn, fand ihn aber nicht.
2. Wohlan, ich will nun aufstehen -
umher gehn in der Stadt,
Auf den Plätzen, in den Straßen,
Ihn suchen, den meine Seele liebt!
Ja suchen will ich ihn,
sollte ich ihn auch nicht finden.
3. Treffen mich die Wächter,
die da durch die Straßen ziehen,
Habt ihr, den ich liebe, nicht gesehen?
4. Ein wenig weiter an ihnen vorüber gegangen,
Werde ich doch treffen, den meine Seele liebt!
Ja, ich halte ihn fest, lasse ihn nicht los.
Bringe ihn in der Mutter Haus,
Hin in das Gemach, wo meine Wiege stand!
5. Töchter Jerusalems! ich beschwöre euch,
Bei den Rehen oder bei den Hindinnen des Feldes,
Nicht reget und nicht wecket die Liebenswürdige,
Bis sie selbst erwacht.
6. Was für eine reizende Schöne kommt
die Flur daher,
Wie ein säulengrader Rauch emporsteigt,
Wohlgeruch von Weihrauch und Myrrhen verbreitend,
Mehr als Krämergewürze duftend!
7. Seht, Salomos Bett umstehen sechzig Helden,
Helden aus Israel's Reihen.
8. Sie alle schwertgerüstet, kriegsgeübt.
Das Schwert an der Hüfte, ob nächtlichen Schrecken.
9. Ein Prachtbett ließ sich Salomo
Aus Gehölz von Libanon machen.
10. Silbern die Säulen, die Decke von Gold,
Den Sitz vom Purpur,
Die Mitte allerliebst gepolstert
von Jerusalem's Töchtern.
11. Geht und schaut, ihr Töchter von Zion!
Salomon seht! auf dem Haupte die Krone,
Die Krone, mit der ihn seine Mutter geschmückt,
Am Tage seiner Hochzeit,
am Tage der Freude seines Herzens.

Viertes Kapitel

1. Schön bist du, Holde! siehe, du bist schön!
Täubchen die Augen, durch deinen Schleier,
Dein Haar gleich Gemsen-Haaren,
Wie sie da lagern am Gilead-Berge.
2. Deine Zähne, wohlgeordnet
wie eine Lämmer-Heerde,
Wenn erfrischt sie aus den Fluthen steigen,
Wenn zwillingsträchtig sie einhergehen,
Und keines von allen fehlgebärend.
3. Deine Lippen, purpurne Fäden,
deine Sprache reizend.
Deine Wangen hinter dem Schleier,
wie am Granat ein Ritz.
4. Gleich Davids Thurm, erbaut zum Lobpreis,
so herrlich dein Hals,
Tausende Schilder hängen daran,
alle Schilder von Heldengenossen.
5. Deiner Brüste Paar sind Rehlein, Zwillingserzeugte,
Die lieblich sich weiden unter den Rosen!
6. Wenn kühler der Tag weht,
bis sie weichen die Schatten,
Geh ich hinaus zum Myrrhenberge,
zu den Weihrauchshügeln.
7. Wie schön, meine Schäferin, wie bist du so schön.
Daß gar kein Fehler an dir ist zu sehen!
8. Mit mir! holde Braut, mit mir
vom Libanon komme, herab.
Vom Gipfel Amanah's, vom Gipfel Senir und Chermon,
Kannst herab du schauen
nach dem Aufenthalt der Löwen,
Nach den Bergen der Leoparden!
9. Du hast gewonnen mein Herz, Schwester und Braut.
Mit einem Blicke deiner Augen hast du mich erobert,
Ja durch ein Kettlein deines Halses Schmuck!
10. Wie süß deine Liebe, Schwester, Braut!
Viel süßer, o Braut! als köstlicher Wein,
Deiner Oele Duft köstlicher als alle Gewürze.
11. Honig träufeln deine Lippen, holde Braut,
Honig und Milch unter deiner Zunge.
Deiner Kleider Duft gleich Libanons Duft.
12. Ein verschlossener Garten bist du,
Geliebte Braut;
Ein verschlossener Brunnen - dem Blicke verschlossen!
13. Deine Gewächse ein Paradies von Granaten,
Mit köstlichen Früchten aller Art,
Von Cypern und Narden.
14. Von Narde und Krokus, Kana und Kinamon,
Sammit all den Stauden des Weihrauchs,
Myrrhe und Aloe sammt all' edlen Gewürzen.
15. Ein Gartenquell lebendigen Wassers,
Rieselnd vom Libanon.
16. Auf, Nordwind, komme, Südwind,
durchwehe meinen Garten,
Seiner Gewürze Duft mögen strömen.
Mein Freund, der Geliebte, er komme in seinen Garten,
Ihn labe die Frucht, so er sie genieße.

Fünftes Kapitel

1. Soll ich denn, geliebte Braut,
nur in meinen Garteh gehen?
Meine Myrrhen und meine Gewürze pflücken?
Nur meinen Honig und Kuchen essen?
meinen Wein und meine Milch nur trinken?
Esset Genossen, trinket, berauscht euch Freunde!
2. Ich schlief, allein mein Herz es wachte;
Da ruft mein Freund, er pocht:
thu' auf, o traute Schwester,
Mein holdes liebes Täubchen!
der Thau hat erreicht mein Haupt,
Die Locken sind von Tropfen feucht.
3. Mein Kleid war abgelegt, könnte schnell ich es wieder anziehen!
Gewaschen waren meine Füße rein,
gerne möcht' ich beschmutzen sie!
4. Durch's Gitter streckte mein Freund seine Hand,
Mittleidsvoll war mein Herz bewegt.
5. Auf stand ich, zu öffnen meinem Freunde die Thür.
Von Myrrhen troffen meine Hände, die Finger feucht,
Von Myrrhen fließend, über den Griff des Riegels.
6. Als ich meinem Geliebten die Thür aufgemacht,
Fort war der Freund, entschwunden!
Nach seinen Worten - ging ich aus.
Nun suchte ich ihn, fand ihn nicht -
ich rief ihm zu - doch er sprach nicht.
7. Da trafen mich die Wächter, die durch die Straßen ziehen,
Die Wächterschaar schlug mich wund
und nahm mir meinen Schleier gar.
8. Ihr Töchter Jerusalem's, seid beschworen,
trefft ihr meinen Geliebten, so sagt ihm,
daß ich gar krank vor Liebe bin!
9. Was ist dein Freund vor andern Freunden,
o Frauen Schönste! Sage es nur!
Was ist dein Freund vor andern Freunden,
Daß so heiß du uns beschworen.
10. Mein Freund ist weiß und roth,
Vor vielen Tausenden ausgezeichnet.
11. Sein Haupt, wie das feinste Gold,
Die Locken herabwallend, rabenschwarz.
12. Seine Augen wie sanfte Tauben an Wasserquellen,
Gebadet in Milch, und blicken so ausdrucksreich.
13. Seine Wangen wie ein Gewürzbeet, gleich Balsamkästlein
Duftig prangen, seine Lippen, wie Rosen,
träufelnd fließende Myrrhe.
14. Die Hände, goldenen Reifen gleich,
besetzt mit Tarsis-Steinen,
Der Leib wie reines Elfenbein,
mit edlen Saphir-Steinen geschmückt.
15. Seine Schenkel Marmorsäulen,
gegründet auf goldenen Füßen,
Sein Ansehen wie Libanon, wie Zedern seine Gestalt.
16. Seine Sprache, welche Anmuth!
Reizend sein ganzes Er!
Dies, vereint Zionstöchter! mein Trauter,
mein geliebter Freund!

Sechstes Kapitel

1. Wohin ging dein Freund? o du, der Frauen Schönste!
Wohin ging dein Freund?
wir wollen dir ihn suchen helfen!
2. Mein Freund weilt im Garten, bei den Gewürzbeeten,
Weidet in dem Garten und sammelt Rosen ein.
3. Mein Freund, ich bin sein,
mein Freund, er ist mein,
Unter Rosen weidet er.
4. Schön bist du, meine Schäferin, wie Thirza so schön,
Wie Jerusalem so hold, drohend
wie eine Kriegesschaar.
5. Wende deine Augen von mir ab,
sie bestürmen mich,
Wie Ziegen dein Haar, hängend vom Berge Gilead,
6. Deine Zähne wie Lämmer im Reigen,
wenn sie aus den Fluthen
Kommen, zwillingsträchtig und fehlgebärend keins von allen,
7. Wie die Granaten in Hälften getheilt,
So deine Wangen, die Locken umwallen.
8. Wohl habe ich Königinnen sechzig an Zahl,
der Nebenfrauen
Achtzig und Jungfrauen blühend, ohne Zahl.
9. Doch eine ist, die Taube,
die Holde, die Einzige der Mutter,
Die sie geboren, Jungfrauen sehen sie, preisen sie selig,
Königinnen und Frauen unzählig loben sie.
10. Wer ist die hervorglänzt wie Morgenrothschein?
Schön wie der Mond, wie die Sonne so rein,
Furchtbar wie siegreiche Kriegesheere!
11. In den Nußgarten pflegte ich
hinabzugehen, zu sehen
Auf die Früchte des Thals, ob der Weinstock blüht,
Ob die Granaten knospen.
12. Mir ahnte nichts, plötzlich, unbewußt, kann es kaum
Sagen, wurde ich in Amindibs Staatswagen versetzt.

Siebentes Kapitel

1. Kehre um, kehre um, o Sulamith!
zeige dich unserm Blick.
Was wollet ihr schauen an Sulamith?
Den Tanz der Gottesheere.
2. Fürstentochter! wie schön sind deine Schritte anzusehen,
Die Wölbung deiner Hüfte, wie Kettenwerk,
von Meisterhand gefertigt.
3. Dein Nabel, ein runder Becher,
und nimmer gebrichts ihm an
Köstlichem Wein, dein Leib, ein Hügel mit Weizen
Bestreut, umhängt mit Rosen voll Herrlichkeit.
4. Deine zwei Brüste, wie zwei Rehen,
Zwillingspaar einer Mutter.
5. Ein Thurm dein Hals von Elfenbein.
Dein Augenpaar, wie Teiche zu Chesbon am Thore der Stadt
Der Edlen, deine Nase, wie der Thurm des Libanon,
schauend gen Damaskus.
6. Stolz erhebt sich dein Haupt wie der Karmel,
Die Locken deines Hauptes wie Purpur gewebt.
7. Der König selbst durch diesen Anblick gefangen,
Wie schön, wie herrlich bist du, o Liebe,
Durch den Genuß!
8. Wie Palmen dein Wuchs,
Wie Trauben deine Brüste.
9. Wie gerne möchte ich den Palmbaum erklimmen,
Die Äste ergreifen. Wie Trauben des Weinstocks,
Sind mir die Brüste, Duft deines Odems wie Äpfel.
10. Dein Gaumen gleicht dem edelsten Wein,
Er fließe aber nur in die Kehle meines Freundes
Und reden macht die Lippe des schlafenden Freundes!
11. Nur meines Freundes bin ich,
Und nur nach mir ist seine Sehnsucht.
12. Komm, mein Geliebter, laß uns aufs Feld,
Laß in Dörfern uns niederlassen.
13. Früh gehen wir in den Weinberg,
Sehen ob grünt der Weinstock,
Ob die Granate sprießt,
Da will ich dir gönnen Liebeslust.
14. Die Lilien verbreiten ja Wohlgeruch.
Und an unseren Thüren der Früchte allerlei,
alte wie auch neue,
Liebeslust dort für dich nur aufbewahrt.

Achtes Kapitel

1. O wärest du doch mein Bruder, der an meiner Mutter
Brust gelegen! Vor aller Welt küßte ich dich frei,
Wer dürfte tadeln mich!
2. In meiner Mutter Haus würde ich dich führen,
dort lehrtest
Du mich, wie ich mit würzigem Wein, mit Granatenmost
Dich tränken soll.
3. Auf seiner Linken ruhe mein Haupt,
Nur seine Rechte umarme mich.
4. Zionstöchter, ich beschwöre euch,
o wecket und reget
Die Geliebte nur dann,
wenn sie es selber begehrt.
5. Wer ist die, die aus der Wüste erscheint,
festschmiegend auf ihren Geliebten. -
Hier unter dem Apfelbaum
weckte ich dich, hier wo die Mutter dich gebar.
Mit Wehen und Schmerzen dich gebar.
6. Lege mich wie ein Siegel fest und warm
auf dein Herz, auf
Deinen Arm! Stark wie der Tod ist die Liebe,
unerbittlich ihr Eifer
Wie das Grab, ihre Gluthen
Feuersgluthen, Gottesflammen.
7. Ein Meer löscht nicht dieser Liebe Licht,
Ein Strom überschwemmt sie nicht,
Gebe Jemand für die Liebe sein ganzes Gut hin,
Sie verschmäht, verachtet ihn!
8. Ein junges Schwesterchen haben wir,
des Busens Schmuck fehlt
Ihr noch. Was beginnen mit unserer Schwester
wir am Tage, wenn ein Freier kommt!
9. Wenn sie spröde und fest wie Mauer ist,
bauen wir ihr einen silbernen Palast.
Ist eine Thür sie, leicht zugänglich,
schließt Zederntafel sie ein.
10. Ich war eine Mauer und meine Brüste wie die Thürme,
Fand Gunst bei ihm trotz vieler Stürme.
11. Den Weinberg in Baal-Hamon
übergab Salomon den Hütern,
Für dessen Früchte begehrte er
tausend Silberstücke.
12. Meinen Weinberg hütet ich mir,
die Tausend gehören dir, o Salomon,
und zweihundert noch für die Hüter der Frucht.
13. Du Gartenbewohnerin, laß deine Stimme nur mich hören,
die Freunde und Genossen horchen nun zu sehr.
14. Fliehe, mein Geliebter, gleich den Hirschen
oder den jungen Rehen,
auf den würzigen Höhen!

übersetzt von Benjamin Hollaender (1809-1884)

Aus: Das Hohelied. Eine Verherrlichung
des isr. Frauencharakters
hebräisch commentiert und deutsch übersetzt
von Benjamin Hollaender
Ofen 1871
Gedruckt in der königl. ungarischen Universitäts-Buchdruckerei



 

 

 

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