Das Liebes-Poetische Manuskript N° 28

Wie nenn' ich dich? ...

 Sandor Petöfi Liebesgedichte  -  Bilder ungarischer Maler 19./20. Jh.
 


Lajos Gulacsy (1882-1932)
Francesca da Rimini und Paolo  Malatesta

 
 

Sandor Petöfi
(1823-1849)


Ich liebe dich …


Ich liebe dich mit heißem Triebe,
Nur eines ficht mich an:
Daß ich dir, Liebchen, meine Liebe
Durch nichts beweisen kann.

So einfach mir aufs Wort zu glauben -
Wer weiß, ob's dir beliebt,
Doch wie soll ich den Zweifel rauben,
Der dein Vertrauen trübt?

Wär ich ein reicher Mann zur Stunde,
Würf ich für jedes Wort,
Fürs kleinste Wort aus deinem Munde,
Ein Demantsteinchen fort.

Und wenn ich gar als König thronte,
Legt' ich die Krone ab,
Wenn mich ein Kranz von Blumen lohnte,
Die deine Hand mir gab.

Wär ich die Iris: wollt' ich geben
Die Farben dir, mein Weib,
Ein Gürtelband daraus zu weben
Für deinen schlanken Leib.

Ich ließ sogar, wär ich die Sonne,
Den Himmel – Himmel sein,
Und statt aufs Weltall blickt' voll Wonne
Ich dir ins Aug' hinein!


 

 

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Übersicht


Gedicht aus: Gedichte von Alexander Petöfi
Aus dem Ungarischen von Ladislaus von Neugebauer
Dritte, verbesserte und vermehrte Auflage
Leipzig Max Hesses Verlag 1910


weitere Gedichte unter:
www.deutsche-liebeslyrik.de/europaische_liebeslyrik/petofi.htm





 


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