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Meister Heinrich Frauenlob
(1270 – 1317)
Leidvertreib
Das thu' ich kund bei meinem Eid:
Nichts findet sich auf dieser Welt,
Was alle Sorg' und alles Leid
Mit süßer Kunst bei Seite stellt,
Als ein getreues, reines Weib.
Wie ist dem Mann so wohl zu Muth,
Wenn sie ihm lächelt hold und gut!
Den Spiegel nenn' ich Leidvertreib.
Nachgedichtet von
Wilhelm Storck (1829-1905)
Aus: Buch der Lieder aus der Minnezeit
von Wilhelm Storck
Münster Adolph Russell's Verlag 1872 (S. 15)
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