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Meister Walther von Breisach
(um 1275)
Den Frauen
Seid froh und hochgemut,
Weil Gott in Hut
So gut
Euch nahm, ihr Frauen, und so ehrte,
Daß Ehre nie gewann,
Noch haben kann
Ein Mann,
Den eure Tugend nicht belehrte.
Nicht Lob, nicht Lust beglückte ihn,
Dem eure Huld sie nicht verliehn:
Preis sei der Macht, die so euch Ruhm bescherte!
Nachgedichtet von Richard Zoozmann (1863-1934)
Aus: Der
Herrin ein Grüßen
Deutsche Minnelieder
aus dem zwölften bis vierzehnten Jahrhundert,
ausgewählt und nachgedichtet
von Richard Zoozmann
Leipzig 1915 (S. 223)
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Den Frauen
Seid froh und hochgemuth,
Weil Gott so gut
In Hut,
Ihr Frau'n, euch nahm und so euch ehrte,
Daß Ehre nie gewann
Noch wahren kann
Ein Mann,
Den eure Tugend nicht belehrte.
Dem werde Lob und Freude nie,
Dem eure Huld sie nicht verlieh.
Preis sei der Macht, die so euch höht' und hehrte.
Nachgedichtet von
Wilhelm Storck (1829-1905)
Aus: Buch der Lieder aus der Minnezeit
von Wilhelm Storck
Münster Adolph Russell's Verlag 1872 (S. 21)
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