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Von Buchein
(um 1235 – 1277)
Verleumdung
Seht, wie hold der Mai geschmückt hat
Anger, Wiesenplatz und Feld,
Wer sich je an Lust entzückt hat,
Findet reichlich nun Entgelt.
Mai ermahnt zu Spiel und Lust,
Holdres Sinnen
Weckt tief innen
Mir die Liebe in der Brust.
Stets doch liebt ich sie in Treuen
Und ich bleib ihr eng vereint,
Nimmer soll es mich gereuen,
Wenn das holde Weib auch meint,
Daß mein Herz an andre denkt.
Seel und Sinne
Haben Minne,
Königin, nur dir geschenkt.
Nachgedichtet von Richard
Zoozmann (1863-1934)
Aus: Der Herrin ein Grüßen
Deutsche Minnelieder
aus dem zwölften bis vierzehnten Jahrhundert,
ausgewählt und nachgedichtet
von Richard Zoozmann
Leipzig 1915 (S. 111)
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Verleumdet
Seht, wie hold der Mai bekleidet
Rings den Anger und das Feld;
Wessen Herz an Lust sich weidet,
Findet reichlichen Vergelt.
Mai ermahnt zu Spiel und Scherz;
Süß're Triebe
Legt die Liebe,
Wenn sie will, mir wohl in's Herz.
Immerdar mit rechter Treue
Liebt' ich sie und lass' es nicht;
Nie befällt darob mich Reue,
Wenn die Frau gleich meint und spricht,
Daß mein Herz an Andre denkt.
Seel' und Sinne
Haben Minne,
Kön'gin, dir allein geschenkt.
Nachgedichtet von
Wilhelm Storck (1829-1905)
Aus: Buch der Lieder aus der Minnezeit
von Wilhelm Storck
Münster Adolph Russell's Verlag 1872 (S. 89)
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