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Von Obernburg
(um 1251 – 1275)
Liebesklage
Trag ich tief im Herzen Pein,
Hat die Süße daran Schuld;
Kann gesund ein Herz wohl sein,
Weigert sie ihm stets die Huld?
Ihrer Augen helle Pracht
Und ihr rosenfarbner Mund
Haben wund
Mir das Herz gemacht.
Träfe jede Hoffnung ein,
Und ich hätte freie Wahl,
Die Geliebte ganz allein
Wählt ich ein für allemal.
Ihrer Augen helle Pracht
Und ihr rosenfarbner Mund
Haben wund
Mir das Herz gemacht.
Nachgedichtet von Richard Zoozmann (1863-1934)
Aus: Der Herrin ein Grüßen
Deutsche Minnelieder
aus dem zwölften bis vierzehnten Jahrhundert,
ausgewählt und nachgedichtet
von Richard Zoozmann
Leipzig 1915 (S. 158)
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Allemal
Tief im Herzen trag' ich Schmerz
Durch des süßen Weibes Schuld;
Nimmer wird gesund das Herz,
Weigert stets sie ihre Huld.
Ihrer Augen lichte Pracht
Und ihr rosenrother Mund
Haben wund mein Herz gemacht.
Würden alle Wünsche wahr
Und es bliebe mir die Wahl:
Die Geliebte - das ist klar -
Wählt' ich einzig allemal.
Ihrer Augen lichte Pracht
Und ihr rosenrother Mund
Haben wund mein Herz gemacht.
Nachgedichtet von
Wilhelm Storck (1829-1905)
Aus: Buch der Lieder aus der Minnezeit
von Wilhelm Storck
Münster Adolph Russell's Verlag 1872 (S. 54)
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