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Samuel Hanagid
(993-1056)
Das stammelnde Mädchen
Wo ist mein stammelnd Lieb?
Wo sie, die würz'ge, blieb?
Verdunkelt der Mond der Sterne Licht,
Überstrahlt den Mond ihr Angesicht!
Wie Schwalbe, wie Kranich, die
Bei ihrer Ankunft girren,
Vertraut auf ihren Gott auch sie
In ihrer Zungen Irren.
Mir schmollend rief sie: "Erzdieb",
Hervor doch haucht sie "Herzdieb" -
Hin springe ich zum Herzdieb.
"Ehrloser!" statt zu wehren,
"Her Loser!" läßt sie hören;
Nur rascher dem Begehren
Folgt' ich, mit ihr zu kosen,
Die lieblich ist wie Rosen.
Übersetzt von Jacob Egers
(18?-1890)
Aus: Die Zionsharfe
Eine Anthologie der neuhebräischen Dichtung
in deutschen Übertragungen
Herausgegeben von Gustav Karpeles
Leipzig 1889 (S. 27)
Biographisches:
siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schmuel_ha-Nagid
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