Aus der Geschichte

der Osmanischen Dichtkunst

von  Joseph von Hammer-Purgstall (1836)



Kjatibi
gest. i. J. 970 (1562)
 

Da von dieses Götzen Liebe
Frey das Herz nicht ist,
Scheide aus das Thränensilber,
Das zu sonst nichts ist,

Einem Chosrew dieser Zeiten
Weiht Ferhad das Herz,
Nenn' ihm nicht Schirinens Nahmen,
Der ihm neu nicht ist,

Schaue in den Zeitenspiegel,
Was gethan das Loos,
Denn mit allen Herrschern ist es,
Wie's mit Skender ist.

Wenn der Pred'ger auf der Kanzel
Foltert Liebende,
Geh' in's Weinhaus, wo derselbe
Nicht derselbe ist,

Voll von Sehnsucht jener Lippen,
Wenn er weise ist,
Kjatibi nur Schenk' des Weines,
Defterdar nicht ist.
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Aus Galata, ist Sidi Ali-Tschelebi, der berühmte Seelmann und Reisende, welcher im rothen Meere Schiffbruch litt und dann nach Indien verschlagen, zu Land nach Hause reiste und seine zur See bestandenen Abenteuer in dem Werke: Der Länderspiegel beschreib; er war zuletzt Defterdar in Diabekr.

 

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Literatur:
Geschichte der Osmanischen Dichtkunst
bis auf unsere Zeit
Mit einer Blüthenlese aus zweytausend, zweyhundert Dichtern
von Hammer-Purgstall
Zweiter Band (von der Regierung Sultan Suleiman's des Gesetzgebers
bis zu der Sultan Murad's III. 1521-1574)
Pesth, 1837
Conrad Adolph Hartleben's Verlag

(Seite 307)