Aus der Geschichte

der Osmanischen Dichtkunst

von  Joseph von Hammer-Purgstall (1836)



Ahmedbeg
 

Im Ägypten deines Leibes
Herrschet deiner Seele Jusuf,
Deßhalb haben sie dir Nahmen,
Herr von Kanaan gegeben;

Um das Paradies zu schmücken,
Ward der Mensch hineingesetzet,
Um denselben zu bedienen,
Knaben und Huri's gegeben.

Prediger erschreck' uns nicht,
In der Hölle ist kein Feuer,
Feuer in die Hölle bringt
Jeder mit aus seinem Leben.
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Dein Ursprung ist vom Staub,
Deßhalb sey Feuer nicht,
Von Engeln stammest du,
Deßhalb sey Teufel nicht.
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Es soll dein Herz sich immer weich wie Wasser zeigen,
Damit es möge sich zur Demut immer neigen;
Es sitzt die Frucht, so lang sie roh ist, auf dem Ast,
Gereifet, fällt herab zum Grunde sie mit Hast.
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Aus der Familie Dukagin, starb in der Mitte der Regierung Suleiman's, nachdem er sich von der Welt zurückgezogen, und hinterließ einen Diwan.

 

 

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Literatur:
Geschichte der Osmanischen Dichtkunst
bis auf unsere Zeit
Mit einer Blüthenlese aus zweytausend, zweyhundert Dichtern
von Hammer-Purgstall
Zweiter Band (von der Regierung Sultan Suleiman's des Gesetzgebers
bis zu der Sultan Murad's III. 1521-1574)
Pesth, 1837
Conrad Adolph Hartleben's Verlag

(Seite 380)