Feisi, d.i. der Ausströmende
Lasset uns trinken den Becher des Dschem,
Jetzt sind die Feste des Herren der Welt,
Sultan des Frühlings hat Knospen der Rosen
Über die Fluren gespannet als Zelt.
Wenn der Geliebte geläufiger Zunge
Koset anmuthiges Wörtergemisch,
Scheinet derselb' in der Knospe des Mundes
Rosenblatt, welches entfaltet sich frisch.
Seit du im Felde der Schönheit der Türke,
Welcher mit Pfeilen Treibjagden dort hält,
Hat sich das Reh', das scheue des Auges,
Wüste des Herzens zum Lager erwählt.
Was auch am Himmel die Nöthe des Morgens,
Was auch dort Neumond gehörnter zeigt,
Ist nur das Blut und das Messer, das krumme,
Das von dem Blute der Herzen noch feucht.
Sag' nicht, es reiche die Mutter der Welt
Zucker und Sahne zur Nahrung geschwind,
Wisse, daß dieses nur Speise der Lockung
Für das verwaisete, lüsterne Kind.
Vogel des Herzens, er flöge so gerne
Inner des Gartens der Schönheit hervor,
Aber die Netze der Locken gespannet,
Halten die Fessel des Fußes ihm vor.
Blickest du einen der Elenden an,
Gnädig und liebreich und milde und hold,
Schah! so verwandelst du Feisi, das Stäubchen,
Durch Chemie in das lauterste Gold.
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Ein großer Lehensträger (Saim)
aus dem Stamme Ishakpascha's, der bei dem Feldzuge von Wien von seinen
Sclaven erschlagen ward.
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