Aus der Geschichte
der Osmanischen Dichtkunst
von Joseph von Hammer-Purgstall (1836)
Kann ich Handvoll Staub wohl trüben den Geist des
Geliebten,
Aus Kastemuni; indem er einige Zeit lang das Gesetz studieret, trat er in das Rechnungswesen als Schreiber ein, und schrieb gleich fertig zierliche Prose und Verse. Er verfaßte zwölf Werke, darunter eine Beschreibung Constantinopels, eine Erzählung des Schicksals Ibrahimpascha's, Frühlings- und Blumengedichte. Für ein dem Defterdar Iskender-Tschelebi überreichtes Frühlingsgedicht erhielt er eine Secretärsstelle zu Belgrad, von wo er ums Jahr 950 (1543) nach Constantinopel kam und sich dort ansiedelte; zu dieser Zeit hatte Sehibeg der erste die Denkwürdigkeiten osmanischer Dichter herausgegeben, und Latifi trat als solcher in seine Fußstapfen.
|
Literatur:
Geschichte der Osmanischen Dichtkunst
bis auf unsere Zeit
Mit einer Blüthenlese aus zweytausend, zweyhundert Dichtern
von Hammer-Purgstall
Dritter Band (von der Regierung Sultan Murad's III.
bis zu Ende der Regierung Sultan Mohammed's IV. 1574 - 1687)
Pesth, 1837
Conrad Adolph Hartleben's Verlag
(Seite 29-30)