Aus der Geschichte

der Osmanischen Dichtkunst

von  Joseph von Hammer-Purgstall (1836)



Nadschidede
gest. i. J. 1020 (1611)


Wegweiser auf dem Pfad der Mystik ist der Reigen,
Enthüller der Geheimnisse ist mir der Reigen;

Es ist der inn'ren Kenntniß kundig, des Gesetzes,
Es ist der Herrscher in dem Reich des Sinns der Reigen;

Der Jünger läßt ihn keinen Augenblick von Händen,
Ein Heiliger, der Wunder wirket, ist der Reigen.

Wer nach Hidschas sich sehnt aus allen seinen Kräften,
Der findet Heil des durst'gen Herzens in dem Reigen;

Verlangst du Gottes Gnade, Nadschi, drehe dich,
Es weiset zum Verklärungslicht den Weg der Reigen.

 

Sein Nahme Ahmed, sein Geburtsort Brusa; ein Jünger Ssaloh Sehinidede's, hernach Scheich zu Constantinopel am Kloster des neuen Thores, pflegte Umgang mit den Scheichen Kari Ahmeddede, Chalildede; er ward nach Hadandede's Tod Scheich am Kloster zu Beschiktasch, dann nach Jesiddede's Tod Scheich des Klosters der Mewlewi zu Galata. Er hinterließ einen vollständigen Diwan.

 

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Literatur:
Geschichte der Osmanischen Dichtkunst
bis auf unsere Zeit
Mit einer Blüthenlese aus zweytausend, zweyhundert Dichtern
von Hammer-Purgstall
Dritter Band (von der Regierung Sultan Murad's III.
bis zu Ende der Regierung Sultan Mohammed's IV. 1574 - 1687)
Pesth, 1837
Conrad Adolph Hartleben's Verlag

(Seite 150-151)