Aus der Geschichte

der Osmanischen Dichtkunst

von  Joseph von Hammer-Purgstall (1836)



Newalisade Athaji
gest. i. J. 1027 (1617)


Die Rosenfackeln hat der Ostwind angebrannt,
Und Rosenblätterschmelz gestreuet über's Land,
Es gehen in dem Blut bis an den Kopf Syringen,
Der Frühlingsodem macht das Blut im Körper springen.
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Ostwind hat wieder die Fackeln der Rosen entzunden,
Knospen, die schwang'ren, sind wieder von Funken entbunden,
Wieder vergießen Syringen auf Fluren das Blut,
Hauche des Frühlings schwellen in Adern das Blut.
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Sehet den Alchymiker die Kerze;
Silber bringt in Barren her die Kerze;
Wenn von Liebe auch erwarmt die Kerze,
Kann wie Seelen doch nicht glühn die Kerze.
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Glaube nicht, daß blutig trieft mein Aug', das kranke,
Roth ist's, weil darin der Rosenwang' Gedanke.
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Der jüngere Sohn Athallah's, der Lehrer Mohammed's III., erfreute sich des Vortheils, vom Mufti Ssanollah als Mulasim angenommen zu werden. Nachdem er die Vierziger durchlaufen, wurde er i.J. 1014 (1605) mit der Medrese Chadim Hasanpascha's zufrieden gestellt, drey Jahre hernach an die neue Medrese Alipascha's und i.J. 1019 (1610) an die Piripascha's befördert; im folgenden Jahre erhielt er die neue Medrese Muradpascha's, und ward i.J. 1022 (1613) Einer der Achter, zwey Jahre hernach aber an die Medrese Sultan Bajesid's nach Adrianopel übertragen; im selben Jahre zog er sich von dem Richteramte in die Ruhe zurück; und begab sich nach Constantinopel, wo er starb.

 

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Literatur:
Geschichte der Osmanischen Dichtkunst
bis auf unsere Zeit
Mit einer Blüthenlese aus zweytausend, zweyhundert Dichtern
von Hammer-Purgstall
Dritter Band (von der Regierung Sultan Murad's III.
bis zu Ende der Regierung Sultan Mohammed's IV. 1574 - 1687)
Pesth, 1837
Conrad Adolph Hartleben's Verlag

(Seite 163-164)