Aus der Geschichte

der Osmanischen Dichtkunst

von  Joseph von Hammer-Purgstall (1836)



Emri II.
gest. i. J. 1114 (1702)


Der Wunsch nach dem Genuß die Brust mir sehr bedrängt,
Der Hoffnung Knospe wird vom Frühling nun gedrängt;

Das Herz sich an den Riem von deiner Locke hängt,
Der Liebreizreiter sich zum Hirschen-Parke drängt;

Das Herz ist in der Nacht der Trennung eingezwängt,
Wohin das schwarze Bild von deinen Locken drängt;

Erwartung hat den Gaul des Genius bedrängt,
Wer Liebesland durchmißt, ist stets am Weg gedrängt.

 

Emrullah, der Sohn Naßuhsade's, kam von Larenda nach Constantinopel, wo er 1085 (1674) als Äußerer der Medrese Behramije erhielt. Danach weitere. 1098 (1688) einer der Achter; 1106 (1694) Richter von Jenischehr, dann von Haleb. Er hinterließ eine treffliche Briefsammlung unter dem Titel: Schatz der Briefstellerkunst.

 

 

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Literatur:
Geschichte der Osmanischen Dichtkunst
bis auf unsere Zeit
Mit einer Blüthenlese aus zweytausend, zweyhundert Dichtern
von Hammer-Purgstall
Vierter Band (von der Regierung Suleiman's II. bis auf unsere Zeit 1687 - 1838)
Pesth, 1837
Conrad Adolph Hartleben's Verlag

(Seite 6)