Ssidki
gest. i. J. 1115 (1703)
Aus verborg'nem Schatze legte
Ihre Schönheit aus die Liebe,
Und erbauungsvoll erschien
Bey der Schöpfung schon die Liebe;
Als die Wesen all' begehrten
Nach dem Feld der Existenz,
Brachte sie vom Grund des Nichts
In die Welt des Seyns die Liebe;
Lege ab das Kleid des Habens,
Und befreye dich von Zweyheit,
Den Geliebten schau'st du nicht,
Wenn du nicht verdirbst in Liebe;
Die Vernunft wird nicht geduldet,
Wann zum Herzen kommt die Liebe,
Es zerstört den luft'gen Bau
Der Gedanken all die Liebe;
Welche Süßigkeit gewähren
Liebenden Begeist'rungstriebe,
Wenn vom Gau des Schönen weht
Frischer Morgenwind der Liebe!
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Aus dem Schatze der Lichter
Laßt uns beginnen die Rede mit Gott!
Daß uns Geschäfte erleichtere Gott!
Aller Geschäfte Beginn ist in Gott!
Also beginnet im Rahmen von Gott!
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Aus der Sammlung der Kunden
Gottes Geliebter, o Gottes-Gesandter!
Führer der Heil'gen, des Ruhmes Verwandter,
Licht der Propheten, der Seligen Wonne,
Der du beleuchtest den Mond und die Sonne.
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Fragt Einer, wie's mir geht: ich bin vom Freund getrennt,
Ich bin ein Engel, der von Lobgesang getrennt;
Wie schwer ward ich von dem Geliebten nicht getrennt,
O schmäht mich nicht, weil von demselben ich getrennt;
Begleite Flötenlaut, die in Wehklage brennt,
Die fremde Nachtigall, vom Rosenbeet getrennt;
Wo ist der Freund, dem Ssidki ihren Schmerz bekennt,
Da sie von ihrem Gramgenossen ist getrennt?
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Ist die Dichterinn
Ummetullah und Tochter Kamr Mohammed Efendi's, eines der Ulema aus der
Zeit Mohammed's IV. Sie liegt außer dem Adrianopolitanerthore in der
Nachbarschaft des Klosters Emir Buchara's an ihres Vaters Seite
begraben. Sie hinterließ zwey mystische Gedichte unter dem Titel:
Schatz der Lichter (Gendschul-enwar) und Sammlung der Kunden
(Medschmaul-achbar) und einen vollständig geordneten Diwan.
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