Aus der Geschichte

der Osmanischen Dichtkunst

von  Joseph von Hammer-Purgstall (1836)



Seki
gest. i. J. 1115 (1703)


Es schwankt mein schlanker Zweig erobernd alle Seiten,
Und wenn er schwankt, ist er das Unheil aller Zeiten;

Das ew'ge Leben fanden wir im Mundrubin,
Er schneidet Hoffnung ab und gibt sie dennoch hin;

Den Frühling Wangenhyacinthe blühen heißt,
Der Hauch des Ostwind's seiner Locken mehrt den Geist;

Der Duft des Haares hat viel Herzen schon verwirrt,
Indem er Liebenden das Aug' mit Lust umflirrt;

Kein Wunder, daß den Seki Lust und Gier berauschen,
Da aus den Augen Quellen rothen Weines rauschen.

 

Ist der Bosnier Ali Efendi, Kiaja des Mufti Ali Efendi, eines der Herren des Diwans; geübt in Räthseln und Jahreszahlreimen; er verlor seine beste Lebenszeit in alchemischen Versuchen, doch hinterließ er einen Commentar zu dem Glossar Schahidi's.

 

zurück

Literatur:
Geschichte der Osmanischen Dichtkunst
bis auf unsere Zeit
Mit einer Blüthenlese aus zweytausend, zweyhundert Dichtern
von Hammer-Purgstall
Vierter Band (von der Regierung Suleiman's II. bis auf unsere Zeit 1687 - 1838)
Pesth, 1837
Conrad Adolph Hartleben's Verlag

(Seite 15)