Rahmi
gest. i. J. 1127 (1715)
Wangentropfen, der in's Weinglas fällt,
Als ein Tropfen Thau auf Rosen fällt.
Durch die Lockennacht, von Wang' erhellt,
In die längste Nacht mein Herz verfällt,
Wenn des Wunsches Leila Kais erhält,
Rahmi in das lange Garn der Hoffnung fällt.
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Entsag' der Qual der Götzen alter Klosterhallen,
Daß Fromme dir wie vor Brahmanen niederfallen;
Das arme Herz ist in den Brunn des Kinns gefallen,
O zieh's heraus mit deiner Locken Stricken allen;
Zur Freyheit öffne nicht der Locken krause Fallen,
Verwickle sie vielmehr, daß Ring auf Ringe fallen;
Daß Liebende, vor deinem Wuchse niederfallen,
Cypresse, willst du doch durch Rosenhaine wallen!
O Rahmi, fädle an des neuen Lied's Korallen,
Damit die Perlen Adens in dem Preise fallen.
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Schwing' aus dem Klaggestöhne dich zum Himmel auf,
Der als ein Zelt gespannt ist über's Liebchen auf;
Wenn sein Gesicht sich mit dem Weine kläret auf,
So ist's Jasminenzweig, mit frischen Rosen d'rauf.
In Lust und Sehnsucht löset sich das Weltall auf,
Wenn wilder Moschushirsch nach China schauet auf;
Zu loben, wie sich ziemt der Weltensonne Lauf,
Schwingt Rahmi sich im Lied zum vierten Himmel auf.
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Ist Abdurrahman Efendi
von Constantinopel, bekannt unter dem Nahmen Kuburisadi, d.i. der Sohn
des Pistolenhalftermachers, er war Gehilfe (Chalife) des ersten
Rusmamedschi; machte 1127 (1715) die Wallfahrt, indem er zu Meer nach
Ägypten ging, wo er zu Kairo starb; Verfasser eines vollständigen
Diwans.
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