Aus der Geschichte

der Osmanischen Dichtkunst

von  Joseph von Hammer-Purgstall (1836)



Enis
gest. i. J. 1147 (1734)


Begeisterung des heil'gen Geist's vermehrt der Reigen,
Die Durstigen des Fest's der Liebe tränkt der Reigen;

Symbol des Umgangs um das himmlische Gezelt,
Erstaunet als Geheimniß Engel selbst der Reigen;

Es kann ein jedes Ordensbuch die Pfade zeigen,
Doch sind sie Tropfen nur, das Weltmeer ist der Reigen;

Durch eine Wendung machst du dir die Sphären eigen,
Beneidet wird von Sonne und von Mond der Reigen;

Das reine Herz, Enis, wird stets dem Licht sich neigen,
Es ist die Sonne in der Liebe Welt der Reigen.

 

Der Mewlewi, aus Adrianopel; unter dem Scheich Ahmedi El-kari trat er in den Orden, und empfing eine Zeitlang den Unterricht Neschatidede's; nachdem er sein Noviziat am Kloster der Mewlewi zu Kasimpascha vollendet, kam er als Scheich der Mewlewi nach Adrianopel, wo er fünfzig Jahre lang in dem größten Ansehen, zwey und dreyßig Wesiren die Weihe durch das Häubchen der Mewlewi ertheilte.

 

 

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Literatur:
Geschichte der Osmanischen Dichtkunst
bis auf unsere Zeit
Mit einer Blüthenlese aus zweytausend, zweyhundert Dichtern
von Hammer-Purgstall
Vierter Band (von der Regierung Suleiman's II. bis auf unsere Zeit 1687 - 1838)
Pesth, 1837
Conrad Adolph Hartleben's Verlag

(Seite 156)