Aus der Geschichte

der Osmanischen Dichtkunst

von  Joseph von Hammer-Purgstall (1836)



Guwahidede
gest. i. J. 1209 (1794)


Ich tauchte in des Wortes Meer,
Und tauchte auf mit Perlen hehr;

Wer anschaut deinen Schönheitshort,
Kann ich beschreiben nicht durch's Wort.

Vom Liebeswein bin ich betrunken,
Und in lebend'ges Wort versunken;

Ich fragte um der Liebe Saum,
Und warf von mir der Fluren Traum.

Was Guwahi von Liebe singt,
Das leuchtet, duftet, wenn es klingt,

Wie bedachschanischer Rubin,
Wie Choten's Reh im Feld von Tschin.
*

* China

 

War an dem Kloster der Mewlewi von Galata der Oberste Halbtrommelschläger, der, ein ganz vorzüglicher Tonkünstler, besonders stark in den drey Tonarten Hidschas, Nehawend und Ssaba, sich oft vor Sultan Selim III. hören lassen mußte.

 

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Literatur:
Geschichte der Osmanischen Dichtkunst
bis auf unsere Zeit
Mit einer Blüthenlese aus zweytausend, zweyhundert Dichtern
von Hammer-Purgstall
Vierter Band (von der Regierung Suleiman's II. bis auf unsere Zeit 1687 - 1838)
Pesth, 1837
Conrad Adolph Hartleben's Verlag

(Seite 378)