Wehbi II.
Für's Wangenmaal des Liebchens verschenke ich Iran,
Ich gebe für ein Körnlein Kaschmir Schiras hintan;
Es gleichet Götzentempeln in Persien jede Stadt,
Da jede Schönheitsbilder in Hüll' und Fülle hat;
Aus Babylon die Zaub'rer, die Gaukler aus Kabul,
Bezaubern Leib und Seele und machen Weisheit null;
Die Jungen mit dem Schopfe und mit dem rothen Shawl,
Sie machen mich zum Sclaven, zum Narren allzumahl;
Der Schönen gibt es viele in Irak, Ißfahan,
Die Freundlichsten den Fremden in Aserbaidschan.
Ich sah geschminkte Augen gar viel zu Ißfahan,
Es zogen mich Verliebte aufricht'ge nach Kjaschan;
Was kümm're ich mich weiter um's volle Glas von Dschem,
Da ich zum tollen Reigen nur Persien's Jungen nehm';
Wie Hyacinth die Haare, die Wangen rosenfrisch,
Verliebt wie Nachtigallen, ein zauberisch Gemisch.
O Schönheitsschah, Gesandten der Untergang nicht droht,
Und Wehbi will genießen, wenn du ihm zu Geboth.
Mohammed Ben Raschid Ben
Mohammed Efendi. Sein Diwan vollendet 1222 (1807).
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