Schehdi, d.i. der Honighafte
So lange blühet deiner Schönheit Rosenbeet,
Beschau ich nicht das Gülistan,
So lange strahlt der Wangen Sonn' in Majestät,
Schau ich des Himmels Sonn' nicht an.
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Bis er auf das Haar nicht hob,
War verborgen das Gesicht,
Bis die finst're Nacht nicht geht,
Strahlt die volle Sonne nicht.
Wann das Herz die Wangen schaut,
Sehnet es sich nach dem Munde,
Weil es süß, zu trinken Wein
Nachts in mondbeglänzter Runde.
Ssofi! nun ist Rosenzeit!
Trinke nun beständig Wein,
Wenn du klug bist, scheue nicht
Süßen Wein, der klar und rein.
In der Hölle deiner Trennung
Leid' ich Armer Höllenpein,
Denn, getrennt von deinem Eden,
Muß selbst Himmel Hölle seyn.
Meines Freundes süße Lippen,
Die von Feuchtigkeit umflossen,
Sind wie Honigsorbet, welchem
Rosenwasser ausgegossen.
Meine Thränen sind ein Bach,
Welcher Mühlen treibet,
Während mich als Mühlenstein
Gram und Schmerz zerreibet.
Alle Nächte bis zum Morgen
Flammen Schehdi's Liebesgluthen,
Thränen strömt er, wie ein Braten,
In der Gluthen heiße Fluthen.
Herzenskranke bitten innigst
Knospenlippen um den Kuß,
Bitte, die Rubinenmund
Doch zuletzt gewähren muß.
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Aus Kastemuni, war
Defterdar unter Mohammed und Bajesid II.; Sohn eines reichen Kaufmanns,
war nach Persien gereist. Sprach das Persische und Arabische gleich
geläufig.
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