Alibeg
Gibt's eine Zeit, wo vom Rubine
Ich blute nicht mit Schmerz,
Gibt's einen Tag, wo deine Haare
Verwirren nicht mein Herz.
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Mach von Seufzern auf dem Kopf ein Vogelnest,
Wo die Lieb' einniste, wie im Kopf Medschnun's,
Bist du, Herz, ein Mann, der sich betrügen läßt,
Kennst du nicht die Lockspeis' und das Netz der Welt,
Tausend Seelen fordert er für einen Kuß,
Siehst du Schiri, wie man auf der Huth seyn muß.
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Gleich der Kerz', ist Auge feucht von Gluth
Und der Busen heiß,
Ob nicht jenes Wein und dieses Braten,
Ich fürwahr nicht weiß.
Wie soll denn des Busens Feuer mildern
Meiner Thränen Fluth,
Da der Seufzerrauch dasselb' entflammet
Bis zur Blitzeswuth,
Von dem Staube Liebender ein Stäubchen,
Scheint ein Glas zu seyn,
Denn wenn die Verliebten nahen, siedet,
Brauset auf der Wein,
Geh' in dich und gib Almosen, spendend
Einen einz'gen Kuß;
Dieses gute Werk für dich, o Freund,
Hier genügen muß,
Meiner Locken Schattenbild hat dich
In dem Traum umflirrt,
Schiri! wahrscheinlich bist du von mir
Neuerdings verwirrt.
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Mit dem Dichternahmen
Schiri, d.i. der Milchige, der Sohn des berühmten Großwesirs Hersek
Ahmedpascha's; im Dienste Selim's I. auferzogen, starb als Jüngling.
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