Aus der Geschichte

der Osmanischen Dichtkunst

von  Joseph von Hammer-Purgstall (1836)



Ghami, d.i. der Grämliche
gest. i. J. 903 (1497)
 

Ich hoffte, daß du in der Welt
Ein Freund mir seyest,
Zu Ende ist die Freundschaft nun,
Mein Weg du seyest.

Als deine Liebe mich gefangen,
War ich ein Freyer,
Ich werde seh'n, ob du, wie ich,
Gefangen seyest.

Ich wünsche dir nichts Böses an,
Ich bethe nur,
Daß du in hartes Herz, wie du,
Verliebet seyest.

O Ghami, es ist nun die Zeit
Für dich, zu weinen,
Wer saget dir, daß du ein Freund
Für jeden seyest.
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Des Herzens Brand wird mir vermehrt durch sein Gesicht,
Wiewohl sonst Gluth vom Wasser wird gelöscht,

Zuckt Wimpernpfeil auf mich, so ist mir süß zu sterben,
Für krankes Herz ist süß am Regentag der Schlaf.

Mein Brandmaal ist durch deiner Liebe Gluth, o Mond,
Weit heller als die Sonne in der Welt geworden.
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Ist Mewlana Ali Ben Jusuf Al Fenari; der Wissenschaft willen reiste er lange in Persien bis Samarkand und Buchara, kehrte aber unter der Regierung Bajesid's II. wieder nach Rum zurück.

 

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Literatur:
Geschichte der Osmanischen Dichtkunst
bis auf unsere Zeit
Mit einer Blüthenlese aus zweytausend, zweyhundert Dichtern
von Hammer-Purgstall
Erster Band
von der Regierung Sultan Osman's I. bis zu der Sultan Suleiman's
1300 - 1521
Pesth, 1836
Conrad Adolph Hartleben's Verlag

(Seite 275-276)