Aus der Geschichte

der Osmanischen Dichtkunst

von  Joseph von Hammer-Purgstall (1836)



Remsi, d.i. der Winkhafte
gest. i. J. 956 (1548)
 

Wiewohl im Paradies viel Früchte süß,
Den Lippen in Vergleich sind sie nicht süß,

Der Kandel, mein Chosrew, dient dir gewiß,
Der Zucker ist beym Mund Schirin's nicht süß.

Des Freundes Mund ist Zucker für Sofis,
Es lieben Leute was Geschmack und süß,

Die Zuckerlipp' ist uns im Kreis Imbiß,
Denn Edens Kost ist was bereit und süß.

Als Remsi des Geliebten Lippen pries,
Ward ihm der Kiel wie's Rohr des Zuckers süß.
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Sein Nahme Mustafa, sein Geburtsort Brusa, der Sohn eines reichen Kaufmanns, der sich auf die Studien verlegte und die Bahn der Muderris durchlief, endlich Richter von Galata, Kallipolis, zu Siwas starb.

 

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Literatur:
Geschichte der Osmanischen Dichtkunst
bis auf unsere Zeit
Mit einer Blüthenlese aus zweytausend, zweyhundert Dichtern
von Hammer-Purgstall
Zweiter Band (von der Regierung Sultan Suleiman's des Gesetzgebers
bis zu der Sultan Murad's III. 1521-1574)
Pesth, 1837
Conrad Adolph Hartleben's Verlag

(Seite 257)