Aus der Geschichte

der Osmanischen Dichtkunst

von  Joseph von Hammer-Purgstall (1836)



Behari, d.i. der Frühlingshafte
gest. i. J. 958 (1551)
 

Der Wangen Widerschein auf meiner Thränen Blut,
Ist Rosenblatt gefallen in des Oxus Fluth,

Sey gnädig! gib im Feld mit deinem Wuchse Raum,
Sonst fällt auf dich wer dorten pflanzt Cypressenbaum.

Ein Königsvogel nur ist's werth, daß jede Nacht
Er offner Schwingen über jene Locke wacht.

Damit in Finsterniß nicht untergeh' die Welt,
Wird sie durch Seufzerfunken nächtlich aufgehellt.

Behari gibt den Geist für Leila's Locken auf,
Auf dem Basar der Lieb' ist für Medschnun der Kauf.

 

Aus Tirhala gebürtig, der Lehrer der Söhne Dülbendsade Kasimpaschas.

 

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Literatur:
Geschichte der Osmanischen Dichtkunst
bis auf unsere Zeit
Mit einer Blüthenlese aus zweytausend, zweyhundert Dichtern
von Hammer-Purgstall
Zweiter Band (von der Regierung Sultan Suleiman's des Gesetzgebers
bis zu der Sultan Murad's III. 1521-1574)
Pesth, 1837
Conrad Adolph Hartleben's Verlag

(Seite 261)