Zart ist jene Glaubenssonne,
Wie kein Joseph je noch war,
Zart, wie keiner der Monarchen,
Die der Zeiten Schoos gebar.
Ueber Könige und Fürsten
Ragt sie hundertfach empor:
Zart ist sie im Kreise Jener,
Die Gott schauen hell und klar.
Durch die göttlichsten der Gaben
Schmückt sie der Vollendung Zier;
Zart ist sie auf jedem Sitze
Und auf jenem Throne gar.
Sie verschönt das Glück des Friedens,
Sie verherrlicht jeden Kampf:
Zart ist sie beim Friedensfeste
Und beim Kampfe immerdar.
Seiner Schätze gold'nen Schlüssel
Legt der Schöpfer vor sie hin;
Zart ist sie, weil sie, beseligt,
Seine Liebe ward gewahr.
Unter hunderttausend Monden
Glänzt sie wie der Sonne Licht;
Zart stellt unter'm Fürstenlobe
Sich ihr eig'nes Lob uns dar.
Wer zum Fussstaub ihr geworden,
Hebt das Haupt mit Stolz empor:
Zart ist, wen ihr Wein berauschte,
In der trunk'nen Männer Schaar.
Blick' auf jene Meereswoge,
Die die Frömmsten selber scheu'n:
Zart schläft sie auf jener Woge,
In der Mitte der Gefahr.
___________
|